In der Vergangenheit gehörte Fresenius zu den erfolgreichsten Aktien im DAX. Die Aktie verzeichnete große Zuwächse und schüttete zuverlässig steigende Dividenden aus. Fresenius ist einer der wenigen Dividendenaristokraten Deutschlands.
Geht diese Entwicklung weiter und wie sind die Aussichten für die Fresenius Aktie in der Zukunft? In dem nachfolgenden Artikel erfährst du Näheres über Fresenius. Unter anderem wie Fresenius sein Geld verdient, wie erfolgreich sie dabei sind und von welchen Zukunftstrends sie profitieren können. Neugierig? Dann viel Spaß beim Lesen!
Fakten
- WKN: 578560
- Marktkapitalisierung: 27 Mrd.
- Umsatz: 33,53 Mrd.
- Gewinn: 1,871 Mrd
- Branche: Gesundheit
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Was macht Fresenius?
Die Fresenius ist ein in Deutschland ansässiger Gesundheitskonzern und verfügt über ein breites Leistungsspektrum untergliedert in vier Geschäftsbereiche:
Fresenius Helios
Fresenius Helios ist die Krankenhaussparte von Fresenius. Fresenius betreibt private Krankenhäuser. Privat bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Krankenhaus von einem privaten Träger (Fresenius) betrieben wird. Natürlich werden in diesen Krankenhäusern auch gesetzlich versicherte Patienten versorgt.
Fresenius Helios betreibt 156 Kliniken mit 41000 Betten und 17 Mio. Patienten.
2017 betrug der Umsatz 8,7 Mrd. Euro und der Gewinn 728 Mio. Eine Marge von 8,3%.
Fresenius Kabi
Mit Fresenius Kabi ist Fresenius stark im Bereich Generika vertreten. Generika sind Medikamente, bei denen der Patentschutz abgelaufen ist und welche daher frei hergestellt werden können.
Hierbei stellt Fresenius insbesondere lebensnotwendige Medikamente und Medizinprodukte zur Infusion, Transfusion und klinischen Ernährung her.
Die Produkte und Dienstleistungen werden in der Therapie und Versorgung von kritisch und chronisch kranken Patienten eingesetzt.
Der Umsatz betrug 2017 6,4 Mrd. Euro, der Gewinn 702 Mio. Euro. Eine Marge von 10,9%.
Fresenius Medical Care
Fresenius Medical Care ist der größte Dialyseanbieter der Welt. Die Dialyse führt die Reinigung des Blutes durch. Eine Aufgabe, die normalerweise die Nieren durchführen. Daher ist die Dialyse für Menschen mit Nierenversagen überlebenswichtig und muss regelmäßig durchgeführt werden.
Fresenius stellt Dialysegeräte her und betreibt Dialysezentren. Hierbei wurden im Jahr 2018 48 Mio. Behandlungen durchgeführt.
Der Umsatz betrug 2017 17,8 Mrd. Euro, der Gewinn 1,2 Mrd. Euro. Das entspricht einer Marge von 6,7%.
Fresenius Vamed
Mit Fresenius Vamed ist Fresenius im Dienstleistungsgeschäft vertreten. Hierbei werden Dienstleistungen rund um das Betreiben von Gesundheitseinrichtungen angeboten. Unter anderem die Entwicklung, Planung und schlüsselfertige Errichtung, über die Instandhaltung bis zum technischen Management und zur Gesamtbetriebsführung.
2017 betrug der Umsatz 1,2 Mrd. Euro. Das Jahresergebnis betrug 50 Mio. Euro. Eine Marge von 4%.
Wie robust ist das Geschäft von Fresenius und von welchen Trends kann Fresenius profitieren?
Da Fresenius im Gesundheitswesen tätig ist, befriedigt Fresenius ein Grundbedürfnis des Menschen, nämlich Gesundheit.
Gesundheit hat einen hohen Stellenwert. Bei einer alternden Bevölkerung ist davon auszugehen, dass immer mehr Menschen medizinische Versorgung benötigen.
Der demografische Wandel ist damit ein potentieller langfristiger Wachstumstreiber für Fresenius.
Die steigenden Gesundheitskosten stellen allerdings wiederum die westlichen Gesellschaften vor eine Herausforderung. Die Gesundheitskosten belasten immer stärker die Staatskassen.
Die Regierungen versuchen die Gesundheitskosten zu drücken. Fresenius ist hierfür gut positioniert!
Die Regierungen der einzelnen Länder sind bestrebt die Gesundheitskosten so gering wie möglich zu halten. Dieser Kostendruck dürfte sich auch auf die Gesundheitsindustrie auswirken.
Fresenius hat dies erkannt und positioniert sich mit den Generika, welche günstiger sind als Medikamente mit Patentschutz, im Preis-Leistung Segment.
Das spiegelt sich auch in den Margen von Fresenius wieder, welche mit 5-7% eher im unteren Bereich des Gesundheitssektors sind.
Zusätzlich setzt Fresenius stark auf die Optimierung der Versorgung, um nochmal den Therapierfolg und die Kosten zu optimieren.
Hier ist die vertikale Struktur von Fresenius von Vorteil. Da Fresenius Krankenhäuser betreibt und Medikamente herstellt, hat Fresenius die Möglichkeit ausreichend Daten zu sammeln, um die Therapie der Patienten zu verbessern. Diese Erkenntnisse können dann in die Produktentwicklung einfließen.
Ein Beispiel hierfür ist die wertorientierte Gesundheitsvorsorge: Es werden Patientennutzen mit den Behandlungskosten in Relation gesetzt. Fresenius glaubt, dass das die Antwort für die Zukunft ist. Gerade in Bezug auf den Druck auf die Gesundheitskosten könnte sich solch ein Ansatz auszahlen.
Insgesamt dürfte Fresenius daher vom demografischen Wandel profitieren.
Die Schwellenländer sorgen für weitere Nachfrage!
Ein weiterer großer potentieller Wachstumstreiber sind die Schwellenländer. In Indien und China hat ein Großteil der Bevölkerung noch keinen Zugang zu guter medizinischer Versorgung.
Die Versorgung dieser Menschen stellt für die gesamte Gesundheitsbranche und damit auch für Fresenius eine große Chance dar. Auch hier kann sich die Positionierung von guten bezahlbaren Medikamenten auszahlen.
Biotechnologie – die Medizin der Zukunft
Um in Zukunft auch Biosimilars anbieten zu können, hat Fresenius die Biosimilars Sparte von Merck erworben. Biosimilars sind das gleiche wie Generika mit dem Unterschied, dass bei Generika der Wirkstoff chemisch hergestellt wird und im Fall von Biosimilars durch Organismen.
Biotechnologische Präparate gewinnen immer mehr an Bedeutung, da diese neue Behandlungsmöglichkeiten bieten.
Biotechnologie hat in den letzten Jahren geboomt und es wurden große Fortschritte erzielt, sodass Fresenius auch von den Chancen der biotechnologischen Präparate profitieren kann.
Fresenius ist der Nr. 1 Hersteller von Dialysegeräten!
Den Dialysemarkt führt Fresenius Medical Care weltweit an. Hier hat Fresenius die Technologieführerschaft.
Fresenius versucht hier die Behandlung der Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. Deswegen verfolgt Fresenius auch Konzepte für die Heimdialyse.
Es gibt einige Indizien, dass die Zahl der Nierenkranken in den kommenden Jahren weiter steigen könnte. So könnte die Diabetes-Epidemie dazu führen, dass immer mehr Menschen aufgrund von Diabetes Nierenschädigungen bekommen und auf Dialyse angewiesen sind.
Das Geschäft von Fresenius ist robust!
Insgesamt ist das Geschäftsmodell von Fresenius sehr robust. Durch die 4 Geschäftsbereiche ist Fresenius gut im Gesundheitssektor diversifiziert. Schwächelt ein Bereich, kann das meist durch einen anderen wieder aufgefangen werden.
Insgesamt ist auch der Gesundheitssektor weniger anfällig gegenüber Konjunkturschwankungen. Eine Krankheit hält sich nicht an Konjunkturzyklen und muss immer behandelt werden, wenn sie auftritt.
Bei chronisch Kranken wie den Dialyse Patienten muss die Behandlung kontinuierlich und regelmäßig erfolgen. Folglich sollte es hier keine Schwankungen im Bedarf für Fresenius geben.
Zusammenfassend: von Welchen Trends kann Fresenius profitieren und was sind die Risiken?
Chancen / Trends:
- Alterung der Gesellschaft
- Medizinische Versorgung der Schwellenländer
- Langfristige Orientierung des Geschäfts
- Weitere Dialysepatienten durch die Diabetes-Epidemie
Risiken:
- Kostendruck im Gesundheitssektor
- Innovationen, die teilweise Behandlungen überflüssig machen z. B. künstliche Niere, welches die Dialyse überflüssig machen würde. Aktuell ist das noch sehr unwahrscheinlich.
- Fresenius hat in der Vergangenheit zahlreiche Übernahmen durchgeführt. Diese wurden teilweise mit Fremdkapital finanziert, sollten die Zinsen steigen würde das zu einer Belastung des Gewinns führen. Fresenius hat hier allerdings vorgesorgt und sich langfristig finanziert. Zusätzlich ist Fresenius in der Lage, sofern sie keine neuen Akquisitionen durchführen, mit dem Free Cashflow in 8 Jahren komplett zurück zu bezahlen.
Wie Rentabel ist die Fresenius Aktie?
In der Vergangenen 10 Jahren konnte Fresenius Umsatz und Gewinn stetig steigern.
Lediglich im Jahre 2018 stagnierte der Umsatz. 2017 konnten 33,8 Mrd und 2018 33,5 Mrd erzielt werden.
Mit dem Umsatz und Gewinn konnte Fresenius reichlich Free-Cashflow erzeugen, welcher intensiv für Akquisitionen verwendet wurde.
Insgesamt ist zu erkennen, dass sowohl Umsatz und Gewinn als auch die Cash-Flows einen positiven Trend aufweisen.
Das spricht für die Ertragskraft und Qualität von Fresenius. Da ist es auch kein Wunder, dass Fresenius in den vergangenen Jahren beständig seine Dividenden steigern könnte und einer der wenigen Dividenden Aristokraten in Deutschland ist.
Welches Wachstum können wir erwarten wir mit der Fresenius Aktie?
Aufgrund der zugrundeliegenden Trends sollte es möglich sein, den Umsatz in einem Bereich von 6-8% zu steigern.
Das könnte dann zu einem Gewinnwachstum im Bereich von 6-10% führen.
Wie ist das Management der Fresenius Aktie?
Fresenius hat ein klares Ziel „Alles zum Wohl des Patienten und immer bessere Medizin für immer mehr Menschen “
Fresenius handelt hierbei sehr langfristig. Entscheidungen werden nach langfristigen Zielen ausgerichtet. Dies ist sehr vorteilhaft für ein Unternehmen, da es langfristig weniger dem Risiko ausgesetzt ist, dass durch kurzfristig orientierte Entscheidungen das Geschäft geschädigt wird.
Stabilität gibt hier die hohe Beteiligung der Else Kröner-Fresenius-Stiftung mit 26,29% am Kapital.
Zusammenfassung der Fresenius Aktie
Fresenius ist ein gut gemanagtes Unternehmen, welches in vielversprechenden Bereichen des Gesundheitssektors positioniert ist.
Das Geschäftsmodell ist robust gegenüber Konjunkturschwankungen und verspricht attraktive Wachstumszahlen.
Insgesamt ist die Fresenius Aktie ein attraktives Investment. Als Sahnehäubchen ist Fresenius in Deutschland einer der wenigen Dividenden Aristokraten. Fresenius war in der Lage, 25 Jahre in Folge eine Dividende auszubezahlen und diese jedes Jahr zu erhöhen. Eine tolle Leistung!
Anmerkung: Hierbei handelt es sich um keine Kaufempfehlung. Dieser Artikel soll zur eigenen Analyse hinzugenommen werden. Der Autor dieses Artikel hält momentan Aktien von Fresenius. Die Analyse kann Fehler enthalten.
Links und Quellen
https://www.fresenius.de/investoren
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